Samstag, 30. Juli 2011

Tag 74 – Welcher Wochentag ist heute nochmal?


Oha, da lasse ich zum erstenmal seit Ewigkeiten die Glotze im Hintergrund laufen und dann sowas.. Irgendein Format der Heute-Familie mit Kay-Sölve, die gerade die Lotto-Zahlen ansagen will und da kam plötzlich das falsche Insert, dass zuvor schon um Spenden für Afrika gebeten hatte.. dann wurde es aber nur schlimmer.. anscheinend panisch weitergedrückt, denn es folgte Schwarz mit Bauchbinde und darauf der Key-Fill auf dem normalen Bild, so dass es richtig gruselig aussah.. Das gibt wohl gerade echt Ärger in Mainz!

Bei unserer kleinen Produktion gab es dagegen kaum Probleme.. Heute ging es darum, alles sendefertig zu bekommen und in einer Generalprobe durchzuspielen. Nach dem üblichen Funktionscheck am Morgen leuchtete das Licht tapfer die Kirche ein, während wir doch mit einem kleinen Problem zu kämpfen hatten.. Um die Kamera 4, die auf der Empore an der Orgel steht, mit abzugleichen hatte ich extra im Kirchenschiff ein Stativ aufgebaut, wo sie am Reserve-Kabel abgeglichen werden sollte. Nun schaltete sich die Kamera aber ständig von allein ab. Kamera getauscht.. keine Abhilfe.. Kamera direkt am Ü-Wagen getestet.. funktionierte.. also ein neues Kabel gezogen, Reserve-Kamera zurück auf den Rüstwagen und die Orginale ans neue Kabel. Und gut war es. Gamma-Kurven-Abgleich bedeutete für uns in der Kirche wenig Arbeit, da die Kameras nur ordentlich ausgerichtet werden mussten. Den Rest übernahm der Bild-Ingenieur im Ü-Wagen. Auch machten die Kollegen schon die ersten Vor-Aufzeichnungen, die morgen dann zugespielt werden können. Dort war ich zum Teil auch mit anwesend, damit notfalls immer jemand von der Bildtechnik mit vor Ort ist.

Nach dem Mittag (echt richtig leckere Thüringer Klöße mit Rouladen und Kirsch-Grütze als Nachtisch) ging es erstmal fix auf den Kirchturm! Echt interessant, aber das Holzgebälk im Niedergrunstädter Turm fand ich damals (früher.. ganz früher..) beeindruckender.

So ging es straight auf die Proben zu, gerade die Ton-Probe war sehr angenehm, da hier für uns einfach mal Garnichts zu tun war.. Außer mal Kuchenessen, bevor es Zeit für die Generalprobe war.
Die verlief echt gut und ich bekam zum erstenmal eine Vorstellung, wie solch ein (katholischer) Gottesdienst erstens überhaupt von statten geht und zweitens noch im Fernsehen gezeigt wird. Ich war dabei ein bisschen in der Kirche, ein bisschen im Ü-Wagen, wobei ich besonders bei der schlechten Luft in zweiterem merkte, dass die zu kurze Nacht gestern ihren Tribut verlangte.
Morgen werde ich dann wohl während des Gottesdienstes in der Kirche auf Stand-By verharren und hoffen, dass nichts kaputtgeht und mein Eingreifen nötig macht. Die Gottesdienste werden wohl doch zum Teil schon von bis zu einer Millionen Zuschauern gesehen. (Public Viewing im Altenheim nennt man das dann wohl..)

Nach der Arbeit ging es dann nurnoch fix zum Chinesen, preiswert aber gut essen und kurz in die Galerie vom C-Keller, die gestern Abend dann schon geschlossen war, Photos angucken.
Wir waren schon wieder am Hotel, als mir auffiel, dass mein Rucksack weder auf meinem Rücken, noch auf dem Zimmer war.. also nochmal zurück und beim Chinesen stand er noch.. Bestätigt mich mal wieder ein wenig in meiner Paranoia, zu glauben, immer irgendwas vergessen zu haben.. die Wohnungs-Tür.. oder das Auto nicht abgeschlossen..

Da der Kram ja nun morgen Vormittag schon 9.30 Uhr läuft und wir ab Acht beginnen, wird ich dann auch mal Schluss machen..

So long, man sieht sich hoffentlich Montag, Dienstag, oder Mittwoch in Erfurt!
Lg und Gn8
Thomas

Ps: ich habe heut viel photographiert, aber die Bilder werde ich dann morgen Abend erst mit reinstellen, wenn ich wieder normales Internet habe und nicht die Posts über mein Handy absetzen muss..

pps: Eine Gegendarstellung - Thorsten besteht darauf, dass er die Schnitte nicht "aufgerissen" hätte, sondern sich nur mit ihr nett unterhalten hat. Ein Urteil muss sich der geneigte Leser aber selbst bilden!

Listened while creating this Post:
Glotze im Hintergrund
Year of no Light – Ausserwelt
Movus – Maxa FireKeeper

Tag 73 – Noh!


Boah, an solchen Abenden ist es echt am schlimmsten, irgendwie noch etwas aufs (digitale) Papier zu bringen.. Jede Minute, die ich hier noch tippe, kann ich weniger schlafen, aber es gibt doch nun auch noch einiges zu erzählen!
Wer hätte auch gedacht, dass ich beschaulichen Weimar doch soviel los ist.. Nun gut, es ist Freitag.. wahrscheinlich auch der (unterbewusste) Grund, heute doch ein wenig länger machen zu wollen, obwohl wir morgen wieder um neun Uhr in der Herz Jesu Kirche stehen müssen.
Gut, es war doch auch echt ein ziemlich harter Tag, den es auszuklingen lassen galt.. Obwohl es auf Gottesdiensten produktionstechnisch eher relativ ruhig zugeht, war es im Endeffekt auch ziemlich anstrengend.. Wir sind kurz nach Neun in Mainz gen Ostdeutschland aufgebrochen, ich mit meinem kleinen Corsa und Thorsten als Beifahrer.  Streckentechnisch war es ganz ok, ein, zweimal relativ dicker Verkehrt, aber eigentlich ganz ok. Das habe ich an anderen Freitag-Nachmittagen doch schon wesentlich schlimmer erlebt. Nichtsdestotrotz ist man von Mainz nach Weimar gut drei Stunden unterwegs.. plus Pausen..
Tjo, angekommen, eingecheckt, fix die neuen Sicherheitsschuhe angelegt und ab gen Kirche. Zum Glück liegt das Dorint, in dem wir nächtigen, ziemlich nah an der Kirche, so dass man das erlaufen kann.
Und so ging es dann auch gleich los. Für mich stand in ersterlinie „Kameras aufbauen“ auf dem Plan. Das Ziehen der Kabel übernahmen zum Großteil die „Hands“ (Kabelhelfer, die von der Gemeinde gestellt werden) unter Anleitung des PI (Prod. Ing.). Mit vier Kameras ist die Geschichte hier (im Vergleich zu Kassel) ziemlich angenehm und so hatte ich die Möglichkeit beim Aufbau von Florian einiges erklärt zu bekommen. Sprich: Er erklärte es mir an der ersten Kamera, an den restlichen drei konnte ich mich austoben. Zwar schon ein wenig anstrengend, da auch die (im Vergleich zu 87fach kleinen) 25er Objektive nun nicht gerade leicht sind, aber gerade so habe ich nun die Chance auch mal ein bisschen etwas direkt zu lernen. In Kassel war dazu leider recht wenig Zeit, da musste geschafft werden.
Nachdem die Kameras „physisch“ aufgebaut und angekabelt waren, ging es also dann an die Justage. Einstellen der Objektivköpfe, Austarieren, Auflagemaß einstellen (in der Theorie hatten wir das ja nun auch schonmal im Studium, beziehungsweise sogar auch einmal im Praktikum gemacht, aber im Produktionsablauf ist das schon ein anderes Ding, da man auch viel mehr mit dem Bildtechniker über Interkom zusammenarbeiten muss), Einstellen des Drucks der Pump-Stative, Rotlicht-, Extern-Kanal- und Interkom-Check.. die ganze Palette konnte ich mit übernehmen, was dann echt gut kommt, auch mal mehr machen zu können, als nur „Schlepp-Hilfe“. Zwischendurch gab es aber auch echt leckeren Kuchen von der Gemeinde. Allgemein ist die Kirche als Gebäude recht hübsch und man lernt es echt zu schätzen, das mittlerweile alles behindertengerecht gebaut wird.. so mit Equipment reinschieben und so..
Da wir doch recht gut ausgelastet waren, ging die Zeit so ziemlich fix rum. Nach Feierabend noch geduscht und ab mit den Kollegen zum Mexikaner. Für mich gab es schön scharfe Chicken-Wings mit einem total geilen Barbecue-Dip und Knobi-getränktes Baguette. Mjam!
Im Anschluss hatten ein paar Kollegen noch die Überlegung angestellt, in den „C-Keller“ zu schauen, wohl ein Studentenclub in Weimar. Und damn, ich sage euch.. Home sweet Home.. echt toller Club, der mich absolute an die E-Burg erinnert hat.. Publikum, Musik, Ambiente.. echt toll. Leider hatte die Galerie im Obergeschoss dann doch schon zu, als ich dort beim Losmachen nochmal vorbeischauen wollte. Aber verdammte Axt! Es ist eine totale Wohltat, mal wieder für ein Bier nur zwei Euro bezahlen zu müssen und die Kassiererin im Restaurant mit einem guten „Noh!“ antworten zu hören. (Besonders, nachdem ich letztens beim Mittag in Mainz sehr laut lachen musste, als Thorsten plötzlich so antwortete.. als ostfriesisches Nordlicht.. meine Mundart färbt ab..). Gerade im Club habe ich dann doch sehr gemerkt, was ich an der Heimat vermisse.. Dort sind wir dann doch noch länger geblieben, als eigentlich gedacht.. (auch weil Thorsten noch eine hübsche Schnitte aufgerissen hatte, mit der wir noch ein bisschen gequatscht haben..)

Najut, nach 3 ½ Stunden Fahrt, 5 Stunden Aufbau und 6 Stunden anstrengendem Feierabend will ich nun doch mal Schluss machen.. in weiteren 6 Stunden klingelt mein Wecker, von daher.. ich glaub ich wird mir morgen früh im Nahkauf noch eine Club-Mate auf dem Weg zur Arbeit holen.. (um wenigstens irgendwie in die Gänge zu kommen.. als Anti-Kaffeeiker und so..)
So long,
Lg aus Weimar und gute Nacht!
Thomas

Herz Jesu, Outdoor!

dieses Bild ist inoffiziell.. in jeglicher Hinsicht!

The Time has come to do..

club atmo..
Listened while creating this Post:
Insomnium – Weather the Storm
Year of no Light - Ausserwelt

Freitag, 29. Juli 2011

Tag 72 - bereite, bereite

also heute ist das Wetter wirklich total durch..
auf dem Weg zur Arbeit am Morgen pieselte es so vor sich hin, irgendwie ziemlich ungemütlich.. besser (und trockener) wurde es zwar, aber nicht so richtig schön.. in die Stadt wollten sich Thorsten und ich danach trotzdem nochmal machen, um Sicherheitsschuhe zu kaufen.. also aufs Rad geschwungen und reingefahren. Plötzlich riss der Himmel auf und nach erfolgreichem Kauf saßen wir noch bei gefühlten 30°C und Sonnenbrand-Gefahr im Goethe-Park. Und nun? Donner, Gewitter, Regen.. aber ein blauer Schein am Horizont.. Igg raffs ned, bin aber froh, trotz so krasser Wetterwechsel trotzdem keine Kopfschmerzen zu haben.. (die ich sonst leider ziemlich oft davon bekomme..).

Tjo. Heute war Vorbereitung für Weimar angesagt und es ging ziemlich beschaulich zu. Außer einem Fußballspiel hier in Mainz macht die AÜ gerade nichts und so hatten die Jungs im Lager sogar schon alles für uns bereitgestellt. Vier Kameras, drei auf Pump-Stativen, eine geschultert.. das wird alles ganz entspannt. Den Bild-Ingenieur, meinen "Chef" für diese Produktion, habe ich auch heute kennengelernt, ein wirklich netter Typ, der zwar manchmal ein wenig zur Hektik neigt, aber auch viel, viel erklären kann. Dafür bleibt ja nun in Weimar auch reichlich Zeit, von daher passt das gut. So war ich heute zum ersten mal in der MP2, "dem letzten seiner Art", denn das ist der letzte SD-Ü-Wagen (Standard-Definition) im Haus. Eigentlich produziert er deshalb so gut wie nurnoch Gottesdienste, dafür nützt er trotz seiner 15 Dienstjahre eben aber auch immernoch gut (und für die alten Ommis, die sich den Gottesdienst, Sonntag Morgen, 9.30 Uhr ansehen reicht auch SD.. die sehen sowieso meist nichtmehr ganz so gut..).
Das Beladen des LKW nach dem Mittagessen (Spaghetti Cabonara) war dementsprechend auch keine große Sache und so dängelten wir mit Kleinigkeiten hin, bis irgendwann wirklich nichtsmehr zu machen war. Es klärte sich, wie anfangs angedeutet noch, dass wir einen (ziemlich ordentlichen) Zuschuss für Sicherheits-Schuhe vom ZDF bekommen, die wir laut Vorschrift tragen müssen. Das war ein wenig umständlich, da wir uns als Praktikanten auf eine andere Kostenstelle abgerechnet werden und hi und ha.. Aber gut, nun sind sie gekauft und morgen früh geht es gen Weimar!

So long, ich freu mich sehr auf Thüringen!
Lg
Thomas


Daguggeschau, was ich gestern mitten in der Innenstadt gefunden habe!

gegenüber der Römerpassage in einer Einfahrt, Rechts neben der Eisdiele

und Dem ollen Bastard gehts anscheinend in meiner Abwesenheit auch richtig gut! (Danke Franzi, für das Photo!)

just chillin'
listened while creating this Post:
Insomnium - Weather the Storm

Mittwoch, 27. Juli 2011

Tag 71 - wickel, wickel

boa, ich muss gerade extrem mit mir kämpfen.. aber gut, bisher gab es immernoch keinen "Tag", an dem ich gearbeitet habe und danach keinen Post geschrieben habe.. (wie immer gilt: Morgen ist erst, wenn ich geschlafen habe!). Deshalb wenigstens drei Zeilen, bevor ich ins Bett falle.. Kabel mussten wir heute zum Glück nichtmehr wickeln, davon hatte wir ja nun gestern schon genug, aber es wartete die Abwicklung der Produktion. Rüstwagen umladen, Zusatz-LKW ausladen, ein, zwei Reparaturen und gut war.

Dann wartete noch die Abrechnung der Hotel-Kosten, für die es ein extra System gibt, das leider ein paar Probleme machte, die sich aber nach ein wenig Telefoniererei auch klären ließen. Eine Ungereimtheit wegen der Hotelbuchung der AÜ in Weimar hat sich nun auch geklärt und von daher kann ich morgen ganz entspannt einen freien Tag genießen.

Leider ist das Wetter immernoch ziemlich scheiße, aber gut.. mich soll es nicht stören, solang es irgendwann einmal besser wird. (möglichst zum PS.OA, bitte..)

Nach der Arbeit ging es fix zurück und dann nochmal in die Stadt, wo wir etwas für die Abschluss-Sendung drehten und anschließend noch was kochten.. so wurde es dann doch irgendwie ein wenig später, als ich gedacht habe.

so long, ich falle gleich vom Stuhl..
Lg
Thomas

listened whiel creating this Post:
Pain - You only live twice

Montag, 25. Juli 2011

Tag 70 - Und nun endkabelt sie endgültig!

boa, kabel, kabel, kabel, heim(ge)fahren (werden)!

Ich will nicht wissen, wieviele kilometer Kabel heute durch meine Hände gegangen sind.. und das mit echt beschissenen Kabel-Hanschuhen.. Dicht waren sie eigentlich, aber nur in die falsche Richtung.. Feuchtigkeit reinlassen, aber nichtmehr raus. Bei nassen Kabeln macht sich das auf die dauer echt scheiße.. (ich hatte zwischendurch echt sogar Badewannen-Haut an den Fingern..!). Gut, dass Kirchen tendenziell eher kleiner sind als Leichtatlethikstadien.. die in Weimar sollte da auch dazugehören..
Die Rückfahrt nach Maniz habe ich dementsprechend dösend verbracht und die Autobahn Autobahn sein lassen..

Dem Basilikum gehts laut Franzi auch gut, er wird regelmäßig gegossen und sogar nett behandelt!

Ansonsten.. keine Ahnung. Ich war gerad einkaufen und muss irgendwie mindestens drölfhundert Kilogramm Wäsche waschen.. aber das macht ja nun zum Glück größtenteils die Waschmaschiene für mich.. Damit ich auch was zum Anziehen habe, wenn es nach Weimar geht (und die Auswahl an T-Shirts groß genug ist, die ich auch in einer Kirche tragen kann...). Ich werd dann dort auch mal versuchen, ein paar mehr Fotos zu machen, leider hatte ich meine Kamera die Tage recht selten bei mir..

Morgen dann noch Abwicklung der Produktion, also Rüstwagen und Zusatz-LKW abladen, Hotel- und Fahrtkostenabrechnung machen.. all sowas. Mittwoch dann frei und Donnerstag geht die Vorbereitung für Weimar auch schon wieder los.

achja, ich hab lang nichtmehr gemeckert, aber ihr habt auch noch viel länger nichtmehr kommentiert.. und das trotz mehr als 3 1/2 tausend Klicks!

So long, rafft euch doch auch mal auf und macht mir ne Freude!
Lg
Thomas




listened while creating this Post:
Sepultura - Kairos
Pain - You only live twice

Tag 69 – So ziehet hinaus und entkabelt die Stadien!

Und so schnell kann es auch schon wieder (fast) vorbei sein. Im Endeffekt lief der Tag ganz ähnlich wie gestern.. Ankommen, Funke holen, losziehen und die Kameras abdecken, beziehungsweise noch die dazugehörige Funktionsprobe, die ich nun heute kennenlernte. Alles eingespielte Produktions-Abläufe, durch die man aber so erstmal durchsteigen muss.. Heute war uns das Wetter leider nicht ganz so gewogen, es regnete schon vom Morgen an und es war einfach nur ziemlich kalt. Allein für den Tag hat sich die Regenjacke schon bezahlt gemacht, auch wenn wir doch ein wenig Glück hatten, dass es zum Nachmittag ein wenig besser wurde. Von Vormittag und Nachmittag zu sprechen ist irgendwie ziemlich hinfällig, da wir erst halb Zwölf angefangen hatten, aber gut.. Dank des Regenwetters tüdelte ich ein wenig im Stadion durch die Gegend, von Kamera zu Kamera, ob die unbenutzten auch regenfest stehen, beziehungsweise kümmerte ich mich immermal beim Dreisprung darum, dass dort das Kameraobjektiv von Wassertropfen befreit wird, da der Kameramann zwischen den Sprüngen nicht genug Zeit hatte, aus dem Stativ-Sitz-Gestell aufzustehen, das Objektiv zu putzen und rechtzeitig wieder zu sitzen. Im Anschluss ging es für mich auf Standby an den Hochsprung, um die dortige Chip-Cam zu betreuen. Leider wieder eine ohne Blenden-Steuerung, so dass mit fortschreitendem Wettkampf meine Arme immer länger werden mussten, bis mir auch nurnoch ein Bierkasten helfen konnte.. Hier gab es aber auch ein echt spannendes Duell zwischen den letzten zwei Springern, so wurde ich für die Wartezeit entschädigt, wenn an Blende oder Bildausschnitt nichts zu machen war. Später ein ähnliches Spiel beim Weitsprung.

Ein Batzen Arbeit folgte dann nach Ende der Wettkämpfe, der erste Teil des Rückbaus. Für uns hieß das in ersterlinie, die Kameras und Stative rückzubauen, und mit dem Ziehen, beziehungsweise Auftrommeln der Kabel zu beginnen. Ist schon ein stranges Gefühl, ein kleines Einfamilienhaus in einem Flightcase mit Kiste oben drauf vor sich herzuschieben.. Oder gut 250 Kilogramm Kabel auf einem Rollwagen..

Ich hoffe mal, dass wir morgen nicht allzu lang machen müssen, bis alles fertig ist und es zurück nach Mainz geht. Die Jungs von der Cabel-Crew wissen zum Glück was sie da tun..
Alles in allem eine ziemlich krasse Produktion, wobei ich meine Gedanken für mich noch nicht so richtig sortiert habe, wie ich sie persönlich einordnen soll..
Spaß hat es auf jedenfall gemacht, selbst wenn es körperlich recht anstrengend war.. oder gerade deshalb.. oder wie auch immer.. Ich freu mich jedenfalls schon jetzt auf Weimar und die Heimat!

So long,
Lg und gute Nacht!
Thomas

on the Road

My Name is Herculäs!

compact compound

the Mothership

freakin close!

stay connected!
Listened while creating this Post:
Devin Townsend Project - Ghost

Sonntag, 24. Juli 2011

Tag 68 - Schwer unterhopft!


Whargbl.. eigentlich ist mir gerad sehr viel mehr nach Schlafen zumute, als hier noch große Arien zu tippen, aber nun gut, ich kann euch, meine treuen, stillen Leser ja nun nicht enttäuschen und da wir morgen erst recht spät beginnen, muss ich wohl die Müdigkeit irgendwie zur Seite schieben und doch noch ein wenig von mir geben..

So, erster „richtiger“ Produktions-Tag rum, sprich, es lief heute die erste Hälfte der Wettbewerbe und damit gab es auch etwas in den Weiten des Fernseh-Netzes zu sehen, dass durch den Standort hier abgesetzt wurde.
Der Tag begann mit der finalen Entscheidung, in welche Richtung und damit auf welche Sprung-Grube die Drei- und Weitspringerheute springen sollten, da diese mit Rückenwind springen müssen. Natürlich viel sie zu unseren Ungunsten, so dass Joachim und ich erstmal eine Kamera auf die andere Location umbauen mussten, während die Führungs-Kamera auf ihrem Roll-Podest majestätisch auf dem Rasen ihre Position wechselte. Auch ein wenig Umkabeln wurde natürlich nötig. Alles in allem war das (auch wieder dank reichlich Vorbereitung) aber keine große Geschichte.
Dank der Aufteilung der verschiedenen Sportarten auf die zwei Ü-Wägen und damit vier Regien fiel nie zuviel Arbeit gleichzeitig an, so dass gerade heute immer mal wieder auch Pausen entstanden.
Oder es lag am Wetter.. Dankenswerterweise war es nur ein sehr kleiner Regenschauer mal zwischendurch und nicht der angesagte „Starkregen“, was aber bedeutete, dass die Schäfchen-Wolken den Bildtechnikern die Blenden-Steuerung zur Hölle machten. Für die kleinen Chip-Kameras auf der Hochsprung-Latte oder am Weitsprung-Balken bedeutete das aber auch, da diese leider keine externe Blenden-Steuerung haben, dass immer jemand in der Peripherie sein musste, um notfalls auf Zuruf die Blende zu regeln. Mein Dienst am Dreisprung-Balken gestaltete sich dagegen jedoch recht eintönig, da hier plötzlich der Himmel wieder komplett bedeckt war. 

So blieb für mich aber auch mal Zeit, ein wenig im Ü-Wagen in die Regie zu schauen, wie dort der Stab-Hochsprung in Schnittfolgen zerlegt wurde, beziehungsweise auch in die Bildtechnik, wie dort die Jungs an den Blend-Hebeln ruderten.

Ansonsten waren es zum Teil auch nur Kleinigkeiten, die dazu führten, dass ich immermal durchs Bild laufen musste, um mich um irgendetwas zu kümmern.. so ließen es mich jedenfalls meine werten Eltern wissen, dass sie mich gerade im „kommisch jedst ins Fääähnseeen?!?“ gesehen hatten, während die Frauen ihre 5000 Meter liefen. (Ich war gerad auf dem Weg vom linken Infield in das rechte, um dort die Hochsprung-Chipkamera mit einem Müllsack abzutapen..)

Tjo, ansonsten.. Nachtklar machen und rechtzeitig, wie geplant Feierabend. Da ließ ich es mir heute mal nicht nehmen, den wunderbaren Wellness-Bereich des Hotels zu nutzen und ein paar Meter im Pool im Kreis zu schwimmen, beziehungsweise ein bisschen im Wirlpool zu relaxen.. das war schon irgendwie ganzschön cool..

Im Anschluss noch n Döner beim Döner-Menschen unseres Vertrauens, bei dem Thorsten und ich ja auch vorgestern schon waren und gut ist für heute.
Morgen wird es dagegen vermutlich wieder ein wenig stressiger, da wir nach der Produktion gleich noch mit dem Rückbau beginnen werden, dass das sich am Montag nicht alles so ewig hinziehen wird.
So long, morgen dann auch wieder spät..
Lg
Thomas



ps: Als heute kurz Amy Winehouse im Stadion lief, mussten wir schon ein wenig schmunzeln.. Der Song wurde aber kurzfristig abgebrochen, wohl als jemand gemerkt hat, dass es doch nicht so ganz angemessen ist.. hihi

Listened while creating this Post:
Der Weg einer Freiheit – Agonie
Imperium Dekadenz – Procella Varens
Devin Townsend Project - Deconstruction

Samstag, 23. Juli 2011

Tag 67 - Ready for Takeoff


Huhu, da war es heute nun doch nicht ganz so anstrengend wie gestern.. durch die viele Vor-Arbeit die wir schon erledigt hatte, blieb uns einiges erspart. Am Morgen sollte ich eigentlich ein wenig beim Aufbau des Kommentatoren-Platzes mithelfen, jedoch stand auch dieser schon fast vollständig. So half ich wieder ein wenig beim Kabeln, zwei gesunde Arme habe ich ja nun doch, um ein Kabel ein wenig weiter um eine Ecke zu zerren. Alles in Allem war das Wetter doch wesentlich besser als erwartet, heute hatte der Wetter-Bericht vor der AÜ noch vom schlimmsten Regen gesprochen. Ich hoffe einfach nur, dass sich das nicht auf morgen und übermorgen verzogen hat.. Stattdessen lugte sogar zum Ende des Tages sogar ein, zweimal die Sonne heraus.

Alles in allem ging es natürlich darum, das Stadion Proben-klar zu bekommen, da am Nachmittag die Kamera- und Regiemenschen für eine erste Probe anreisten. Das bedeutete für uns, dass wir die finalen Positionen mancher Kameras noch einrichteten, oder auch die letzten Stücke zweier Kabel nochmal neu legen mussten, da diese Kameras ihre Positionen wechseln müssen und über (und unter und quer drüber..) die schon fertig gelegten Kamera-Kabel noch andere hinzugekommen waren.
Ein wenig Sorgen machte uns auch die Weitsprung-Grube, da dort ein Kabel ziemlich russisch aus einem halb-offenem Kabelschacht lugte, und nicht so richtig klar war, wem es gehörte.. Hat sich aber alles im Verlauf des Tages geklärt. Hinzu wird leider erst morgen früh entschieden, ob die Drei- und Weitspringer auf die linke oder rechte Grube springen werden, so dass wir dann eventuell noch kurzfristig die Kameras umbauen werden müssen.

Die Kollegen von der Kamera kamen dann auch an, ein paar echt nette und auf den ersten Blick recht unproblematische Mitarbeiter von der ARD. Während die ihre Rotlicht-Proben machten, blieb für uns nicht sonderlich viel zu tun, von daher war sogar mal Zeit für eine Pause drin.
Im Anschluss alles nachtklar gemacht, Kameras so gut es ging verpackt und gesichert (da kann man auch echt viel falschmache, besonders wenn das Wetter so windig und beschissen ist..). Tjo und so war auch schon wieder der dritte Tag vorbei. Oder wie Joachim sagte: „jeder Tag, an dem es nicht regnet, ist ein guter Tag“.

Ajo, ich habe auch meine Akkreditierung bekommen! So richtig mit Badge um den Hals, bin ich nun einer der (mehr oder weniger..) wichtigen Menschen, die ins Infield dürfen!
Dort wimmelte es heute Nachmittag schon ziemlich vor Sportlern, da viele sich heute schon einmal das Stadion ansahen und ihre letzten Trainings-Einheiten versahen.

Zum Feierabend wollten Thorsten und ich wieder etwas Essen gehen und trafen auf dem Hotel-Gang zwei Kollegen die zum Zwecke des selbigen in die Stadt reinfahren wollten. Wir taten uns zusammen und machten uns auf zu einem Türkischen Restaurant (nein, keine Dönerbude! Ein richtiges Restaurant!), dass der Chef (unser PI) uns heute morgen empfohlen hatte. Dort trafen wir auch weitere Kollegen, von denen es nach und nach immer mehr wurden.. Am Ende saßen wir allesamt an einer langen Tafel. Der erste Blick auf die Karte war erstmal ein wenig ernüchternd und nicht ganz so günstig (für meine Verhältnisse..) wie erhofft. Jedoch war mein „Börek“ echt extrem lecker und die Portion definitiv mehr als reichlich. (Das ist eine gefüllte Blätterteigtasche.. so ein bisschen Hawai-Style bei mir, mit Ananas und Hähnchen) Und obwohl alle Plätze besetzt waren, kam selbst das Essen recht zügig.

Da es morgen wieder ein Stück früher losgeht als heute, werde ich dann auch nur noch ein wenig lesen und dann langsam mal Schluss machen für heute.

So long,
Lg
Thomas  

Listened while creating this Post:
Daft Punk – Tron OST
Sepultura - Kairos