Montag, 29. Oktober 2012

Battle of the Hipsters

"Mein Ansatz wäre eher ein Multiplikator-System, womit wir eine quasi exponentielle Amplitude der Hipster-Skala erreichen können.. Bei einer additiven Rechnung würde sich der Hipster-Score zwischen "bisschen Hipster" und "Ultra Hipster" nicht so stark unterscheiden.."
- sinng. auf der Zugfahrt nach Leipzig

"Blitzbesuch im Osten" war mein erster Gedanke für den Titel dieses Eintrags, den ich aber aus recht offensichtlichen Gründen wieder verworfen habe.. könnte man irgendwie falsch verstehen.. Da in diesem Fall (eben nicht dem "Fall Weiß", sonder eben jenem, diesen, gerad vergangenen Wochenende) aber nur Hirn- und Gehörzellen zu den Opfern zählen, und durch unseren Trip gen Osten nicht schonwieder ein Weltkrieg ausgelöst wurde, will ich wenigstens ein paar Worte lassen, um ein paar Fotos einzufassen, um dann gen Bett zu streifen, in der Hoffnung irgendwie wieder einen halbwegs humanen Schlafrythmus zu finden.
Unser Ziel war auch keine Eroberung Polens, sondern nur der Besuch eines Konzerts im schönen Leipzig. Nagut, nicht nur irgend ein Konzert..
Es war ein Gig der Abschiedstour der legendären amerikanischen HorrorPunk-Band Blitzkid und in dieser Form auch mehr oder weniger doch nochmal das "social Highlight" des sich langsam aber sicher gen Ende neigenden Jahres 2012. Irgendwie muss es sich ja lohnen, wenn ich mal wieder für zwei Abende einmal durch halb Deutschland gurke. Und ich kann glücklicherweise sehr wohl behaupten, dass es sich das auch hat.

Den Anfang hat ein ziemlich entspannter Abend am Freitag im Heartbeat gemacht, der darin kulminierte, das Til und ich darüber stritten, wer von uns beiden der größere (BlackMetal-)Hipster sei.
Auf meiner Seite konnte ich die regelmäßige Nutzung eines Band-Stoffis (inclusive Club Mate Konsum), den obligatorischen Hipster-Vollbart, einen Medien-Studiengang und meinen Blog ins Felde führen, wobei Til geschickt mit einer Kombination aus "Weißem-Band-Shirt und Karohemd" kontern konnte. Ebenso riss er mit einem Messenger-Bag und den Tunneln das Ruder wieder zum Gleichstand hin, wo sein verdammtes Rennrad dann am Ende das Battle zum Kippen brachte.
Voreilig jedoch, wie sich später durch Toms Aufmerksameit zeigte, der richtig feststellte, dass das von mir über Instagram auf Facebook gepostete Foto definitiv meinen Hipster-Score weiter in die Höhe treibt..
Ein Konflikt also, der sich nur auf eine Art endgültig lösen lassen würde.. Die mathematisch-statistische Definition des Begriffs Hipster durch eine normierte Quantisierung verschiedener Hipsterfaktoren, mit deren Hilfe man den Hipsterfaktor eines jeden Menschen bestimmen kann, um sie so anhand ihrer "Hipsterigkeit" qualifiziert vergleichen zu können.
(genau jetzt frage ich mich, warum ich meine Bachelorarbeit über die "Grenzen und Möglichkeiten der Unterstützung übergreifender Arbeitsabläufe zwischen Fernseh- und Grafikproduktion" schreibe, wenn es doch auch so viel bessere Themen geben könnte!)

Instagraming to the max!
BÄM! Shoot the Ducks!

Leider kann ich euch noch nicht exakt mitteilen, wer von uns beiden genau wieviel Prozent mehr Hipster ist als der andere, da wir die Zugfahrt nach Leipzig mit der Erarbeitung und Evaluierung der einzelnen Hipsterfaktoren verbracht haben,  jedoch wird es irgendwann in der Zukunft definitiv einen weitere Post zu dem Thema geben, inklusive vollständiger Hipstertabelle, damit jeder seinen persönlichen Hipsterscore feststellen kann.


Wie zu alten Zeiten, wurde endlich mal wieder mit dem Zug gen Leipzig gefahren, so das schon der Hinweg jede Menge Spaß bereitete (und der ein oder andere Kronkorken auf ballistischen Flugbahnen durch das Zugabteil befördert wurde). Autofahren hat zwar von der Bequemlichkeit gewisse vorteile, bedeutet jedoch auch immer zwanghafte Abstinenz für einen Beteiligten und verringert massiv das "Event-Feeling" solcher Aktionen. Außerdem wäre es ein wenig schwierig, aber wahrscheinlich umso interessanter geworden, alle 14 Personen in ein Auto zu bekommen. (Meinis Clown-Car zählt nicht..)

the gang
look out
say what!?
In Leipzig hatten wir die Freude, nach und Nach auf immer weitere bekannte Weggefährten zu treffen, so dass der Konzertbesuch zum besagten Stelldichein wurde und man eigentlich überall in der Halle jemanden von unserer Truppe antreffen konnte.
Obwohl wir den größten Teil des Sets von The Fright (auf die ich mich echt gefreut hatte..) verpasst haben, waren die Vorbands verdammt klasse, namentlich noch die "Bloodsucking Zombies from Outer Space" und "The Other". Wirklicher Höhepunkt war dann aber der absolut geniale Gig von Blitzkid, die ein sehr ausgedehntes Set spielten, bei dem das gesamte Publikum einfach mal komplett steil ging.
Einzig unser aller Alltime-Favourite - "Making a Monster" - wurde leider nicht gespielt, laut Aussage des Drummers, "because we never play that one.. Cheers!!"
Allgemein ein paar sehr sympathische Typen, wobei eben jener Drummer nach dem Gig selbst noch zu uns auf die mini-Tribüne gestiefelt kam, einfach um Anzustoßen und sich für das tolle Konzert zu bedanken.

Love like Blood
Chopped up the homecoming Queen!
Deadhouse!
Mary and the Storm

Für unsere Gang ging der danach jedoch noch weiter, da der erste Zug sowieso erst gegen 5 Uhr fahren würde. Das Fünf, was nach der Zeitumstellung um Fünf ist.. also so gesehen um 6.. Aber man soll ja ned mosern und wenn man schon einmal in Leipzig ist, kann man auch was draus machen, weshalb es uns noch ins Sixtina verschlug. Eine tolle, kleine Bar, wo es zum Beispiel so schöne Getränke wie "Kalter Kram mit Abynth" gibt. Schmackofatz!
(Also wirklich, ohne Scheiß, der Kram war echt Lecker!)


dark days
Die Fahrt gen Heimat wäre dann fast noch zum Deasaster geworden, da der Zug erst zu spät in Leipzig losfuhr, um diese Verspätung auszugleichen, musste noch ein weiterer Teil der Strecke mit nur 15km/h gefahren werden. Perfektes Timing sorgte also dafür, das wir unseren Anschlusszug in Weißenfels so genau verpassten, das wir bis zum nächsten Zug trotzdem noch weitere 50 Minuten hätten warten müssen.. 6 Uhr früh, bei -3°C, wenn die einzige Möglichkeit zum Reinstellen die Bahnhofsunterführung ist, in der es erstaunlicherweise noch stärker zieht, als auf dem eigentlich Gleis..
Zum Glück durften wir in einem folgenden IC mitfahren und mussten so nicht den Kältetod sterben..

Cheshire Cat
why so serious?
offline

In Erfurt wieder angekommen, ging es einige Stunden Schlaf später für mich so auch schon wieder gen Mainz, Klassik im Deutschlandfunk hörend durch Nacht und Nebel.
 Robert Schumanns "Sonate Nr. 3 a-Moll bearbeitet für Violoncello und Klavier" war mir zum Ende des Stücks hin ein wenig zu wirr, (da ist ja selbst der meiste Black Metal den ich sonst höre melodischer!),  César Francks "Klavierquintett f-Moll" fand ich dagegen echt gut.. Irgendwann gehwöhnt man sich wirklich an das kaputte CD-Laufwerk im Auto..


mit der lieben Resi


..und ganz profan habe ich es bei der Geschichte sogar noch halbwegs rechtzeitig geschafft, die Winterreifen aufzuziehen..

lg aus Mainz
Thomas



listened while creating this Post:
Winterfylleth -The Threnody of Triumph
Leech - If we get there one day, would you please open the Gates
Miasme - 5773
Watered - To those who will never exist
 
ps: als zusätzliches Gimmick gibt es mal wieder ein Bild aus der Serie "Meini Lacht trotzdem!"

immer!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

two kinds of bachelor

"Adventure Time! Come on, grab your friends, we'll go to very distant lands! "

So, nachdem die Beschwerden (ob hier überhaupt noch was passiert) langsam Überhand genommen haben und ich mir des immer öfteren ein schlechtes Gewissen mache, dass der Psoa-Post immernoch nicht fertig ist (trotz anderslautender Versprechen.. ich weiß.. tut mir wirklich leid..), will ich nun mal wieder ein paar Zeilen veröffentlichen. ..unterstützt von wohlschmeckender "Rothaus Qualitäts-Kreativitäts-Brause™"..  

(No person or entity associated with this Blog received payment or anything of value, or entered into any agreement, in connection with the depiction of alcoholic products.)

Nungut, was geht? 
Was ist los? 
Wie steht es, und zur Hölle geht es mir eigentlich?

Tjo. Mainz. Mir geht es Mainz. Mit Unterbrechungen in der Heimat geht es mir in ersterlinie den Großteil der Zeit "Mainz". In ersterlinie heißt das Arbeiten beim ZDF in der Börsengrafik und nebenbei auch das Pflegen des aktiven Vorsatz, etwas für die Bachelorarbeit zu tun, an der sich langsam aber sicher etwas dreht. Denn! Sie ist angemeldet!  
                       ____
...sozusagen √ (-1)   ² ... um nicht zu sagen: "Shit just got real!"

15. Oktober 2012 bis 15. April 2013, falls in der Zwischenzeit nicht doch die Welt noch untergeht, was wir mal nicht hoffen wollen.. (obwohl.. ok, eine Zombieapokalyspe wäre schon irgendwie geil.. auch wenn ich leider meine Allzweck-Nahkampfwaffe - aka meinen Klappspaten - momentan nicht wie sonst im Kofferraum vom Auto habe, sondern der immernoch - aus unerfindlichem Grund - in Tiefthal im Keller liegt.. bitte erinnert mich dran, meinen verdammten Klappspaten wieder ins Auto zu packen! Nur für den Fall! Bitte! Es könnte mein Leben retten! ..und das mancher Zombies kosten.. aber die sind doch sowieso schon tot!)

Das heißt, dass ich für das nächste halbe Jahr definitiv weiterhin hier in Mainz verweilen werde, was momentan auch ein wenig Wehmut in mir erzeugt.. das Wetter wird langsam auch hier herbstlicher und kühler und so absurd es klingen mag, und auch wie sehr wir eigentlich die Winter in Ilmenau hassen und unsere Witze darüber gerissen haben,  irgendwie vermisse ich es doch gerade ein wenig, diese Zeit des Jahres in Ilmenau zu verbringen.. immerhin wird es wirklich der erste Winter seit dann mittlerweile 5 Jahren, in dem ich mich nicht unter ganztägiger, polarnächtlicher Dunkelheit durch meterhohe Schneewehen zum Campus schlagen muss, um noch vor Sonnenaufgang irgendwelche aberwitzig sinnlose Vorlesungen über mich ergehen zu lassen, die wir zur Hälfte dann doch wieder nur verpennt haben.. (Hallo KMW, 07.15 Uhr.. wenn wir denn überhaupt mal dort waren..) Eigentlich sagt jeder gesunde Menschenverstand, das ich zufrieden sein sollte, im recht schneelosen Mainz überwintern zu können, aber eigentlich ist es auch genau diese (Eis-)Zeit, in der man von der Außenwelt abgeschnitten scheint, (so zwischen Mitte Oktober und Anfang April), die einen erst zu einem richtigen Absolventen der TU macht und zusammenschweißt.

So gut die Arbeit im Team David und es einfach nur extrem geil ist, meine (fuckin' crazy'ass bitch mutherfucker whatthehell) Bachelorarbeit in den altehrwürdigen Hallen des ZDF zu verrichten, so sehr misse ich es auch, die "sinnlosen" Wochenenden in der Heimat zu sein.. wenn mal nichts großartiges los ist und man einfach nur mal mit den Kumpels einen Abend sinnlos abgammelt.
Allein meine kommenden zwei Fahrten gen Erfurt sind schon jetzt wieder semi-minutiös geplant und ich freu mich immer wieder absolut drauf, (wie Boll, oder ein Schaffner-Lehrling, der zum ersten mal in die Pfeife pusten darf,) aber auch fehlt mir das übliche "*'machstn heut amnd?" - "kein Plan, aber ich komm erstmal rüber..?" - "K.K." - "Dann bis gleich"..

Tjo, aber ett itt wie ett itt und Ananas wachsen nunmal nicht auf Bäumen und daher bringt alles Klagen nix. Eigentlich kann ich mich auch wirklich nicht beschweren, aber es bringt ja auch immer nichts, auf die allseits viel zu inflationär gestellte Frage: "Und, wie gehts dir so?" immer nur mit "Joa, gut, und dir so?" zu antworten.


Aber so nun zum anderen Teil, gewissermaßen der "Entertainment Gattung" des Abends.. 
Da ich es schon wieder massiv kommen sehe, dass der (schon längst, längerst, am noch nicht ganz so aller längersten wie der PSOA-Post überfällige) Post zum Junggesellenabschied (von vor zwei Wochen..) sonst auch nie das Licht der Welt erblickt, hänge ich das hier mit ein paar Zeilen hinten dran.

Da das werte Fräulein ja nun aber schon "ja" gesagt hat und so nichtmehr "Fräulein P.", sondern "Frau H." ist, sollte es auch kein Problem mehr darstellen, hier leicht kompromittierende Bilder zu dem vorhergehenden Junggesellenabschied ihres Angetrauten zu posten, denn die Wahl hat sie ja nun wirklich ziemlich endgültig getroffen.. 
Bilder zu exakt diesem Ja-Wort habe ich zwar in meiner Fotografen-Tätigkeit auch gemacht (um die ~700-800 an der Zahl..), jedoch könnten davon eine Auswahl eventuell maximal nach Absprache mit dem Brautpaar hier zur Ansicht gestellt werden. Mal sehen, momentan bin ich da sowieso noch im Prozess des Sichten- und Sortierens.


Der Junggesellenabschied!
Damm, damm daaaaa... 


Tjo, die Bilder erzählen eigentlich recht gut die Geschichte, viel dazu sagen will ich daher auch nicht.. Da ein Whiskytasting leider aus kostengründen keine wirkliche Option war, und uns eine typische "Hihi, wir bedrucken uns T-Shirts und nerven Leute in zwölf Kneipen, indem wir ihnen wiederlichen Schnapps verkaufen wollen"-Kneipentour zu ordinär (oder besser gesagt einfach nur doof) gewesen wäre, entschieden wir uns für ein stilechtes, oldschooliges und klassisches Besäufniss in unserer Stammbar (das geliebte Heartbeat <3). Die Sache mit den Bademänteln.. jagut, eeh.. das war dann eher doch noch so eine bekloppte Idee, um das ganze wenigstens ein kleinwenig aus dem Rahmen zu rücken..
Den Rest übernahmen die Kurzen aus Nordhausen und Wolfenbüttel, beziehungsweise das gute, alte Steiger Bier, die dann doch noch den ein oder anderen persönlich aus dem Rahmen gerückt haben..

the perp
a couple of these
distant lands
ich sa'chs dir!
oh you didn't?!
and 14 of these bad boys for just one..
rockin' robes
still lookin' good
let my die in peace..
whargbl?
and some couple of these
..the results..
..were kind of..
devastating..


Tjo, gehört irgendwo in die merkwürdige Kategorie der Erfahrungen, die wir uns noch vor wenigen Jahren nie hätten träumen lassen, sie jemals in der näheren Zeit zu unserem Erfahrungsschatz zählen zu können.. Ähnlich wie die Tatsache, das ich vor anderthalb Wochen zum erstenmal regulär einen Kinderwagen bewegt habe.. Aber das ist eine andere Geschichte!

in diesem Sinne,
liebe Grüße
Thomas

The world is changing, I feel it in the water, I feel it in the earth. I smell it in the air. 
Much that once was is lost..

ps: An dieser Stelle noch ein Danke für die vielen Nachfragen, wann denn hier mal wieder etwas zu lesen ist.. Teils persönlich, teils sogar über drei Ecken von Leuten, von denen ich nichtmal wusste, das sie hier mitlesen. Danke für die Treue und das fortwährende Interesse, ohne das ich hier wohl kaum noch veröffentlichen würde!


listened while creatnig this Post:
Siddharta - Maraton - Hala Tivoli
Deafheaven - Punk Rock/Cody (Mogwai Cover)
Deafheaven - Demo
Deafheaven - Roads to Judah
Winterfylleth - The Threnody of Triumph