Donnerstag, 21. August 2014

Hell is Here - MMXIV

..schlechtes Sommerwetter.. der Wind peitscht Regen ins Gesicht, Kälte.. momentan passt die Situation an manchen Tagen fast eher zum Party.San, als wir es vor knapp zwei Wochen erlebt haben. Gut, zerstörte Pavillons, düstere Wolken und einen fiesen Regenschauer mit wunderschönem Wetterleuchten (am späteren Abend) hatten wir auch, aber insgesammt war das Wetter doch besser und schöner als versprochen und erhofft. Wetter.. man redet übers Wetter, wenn kein anderes Gesprächsthema da ist.. es macht sich wundervoll für nichtssagenden Smalltalk, da es so belanglos ist, das jeder mitreden kann.. also gehaltvolleres übers Party.San! Oder einfach Bilder, denn das ist ja der eigentliche Zweck.
the science of sleep
pain d'épices
kissed by fire
faceless men
Nachdem wir eigentlich damit gerrechnet hatten, dieses Jahr mal mit einer kleineren Truppe vor Ort zu sein, brachten wir trotz allem doch wieder ein relativ großes Camp unter einer Flagge (jener der Stadt Wesel) zusamen. Neben den üblichen (und von den letzten Jahren bekannten) Verdächtigen des Team Erfurt waren zwei illustre Gestalten aus eben jener Stadt am Rhein mit dabei, die Tim sich mal auf dem In Flammen angelacht hatte. Ebenso verstärkt wurden wir durch mehrere Angehörige der erweiterten Freundes(und zT sogar Angehörigen-)kreise und plötzlich wurde es bei der Anreise doch recht kompliziert eine adäquate Lokation zu finden. Nach zwei Umzügen und auf Kosten der besorgniserregend gelassenen und schier unerschöpflichen Geduld der Security war aber eine Siedlung gegründet.
Obwohl wir in diesem Jahr schon am Mittwoch(abend) angereist waren, lagen wir relativ weit hinten auf dem Zeltplatz, was beim PS.OA sagenhafte 10 Minuten Fußweg bedeutete.. Ich glaube, auf dem Wacken wäre man damit "ziemlich weit vorn!!", oder so?
Und da wir in diesem Jahr schon am Mittwoch(abend) angereist waren, verblieb der Rest des Festivals in einem relativem Nebel von ineinanderfließenden Tagen, voll aus zuviel Alkohol, zuwenig Schlaf und wunderbarer Musik.

even my dreams are in black and white
cast me down to the lower plains
sorrow was her name
Musikalischer Höhepunkt waren (oh Wunder?) die Isländer von Sólstafir, die zwar mit ihrer Musik eher weniger ins traditionelle Party.San-LineUp passen, aber mitlerweile nach Gigs 2009 und 2012 schon fast alte Stammgäste darstellen. Von der Handvoll Festival-Shows, die ich bisher von ihnen genießen durfte, war der diesjährige Auftritt der absolut Beste überhaupt. Licht, Sound, Nebel, Feuer (ohne Ende!) und die daeinhergehende absolute Gänsehaut-Atmosphäre..
Einziger Wermutstropfen waren die viel zu kurze Spielzeit (und daher auch das Fehlen des ein oder anderen, mir oft gewünschten Songs..) und die Tatsache, das sich der Herr Aðalbjörn Tryggvason seinen absolut epischen Bart abrasiert hat..

1000 yrd stare
dandelion?
i carry no weapons i’m armed with dreams
the dream was to reach the sky
the line between earth and universe
to the sky
dedication to the queen of souls, her lost disciples
and when the fire's work is done
our time to be reborn
Den einzigen, schon angesprochenen Anflug von Wetter hatten wir (,abgesehen von relativ durchgängigem Sonnenschein und ziemlicher Hitze) dann am Samstag. Dunkle Wolken und aufkommender Wind kulminierten in einem fiesem Niesel-Schauer, während wir uns die furchteinflösende Olifanten der Haradrim ansahen, die gerad die Bühne in Schutt und Asche legten. (..und das so ganz ohne einen Hinterhalt in Ithilien..) Also die Rede ist von Mumakil. Eine interessante Erfahrung, sich stampfenden GrindDeath anzuhören, während man sich bequem gegen den Wind lehnen kann. Niesel ist auch viel schöner, wenn er dir ins Gesicht gepeitscht wird. Aber so hatten wir immerhin wenigstens für ein, zwei Stunden richtiges Party.San Feeling. (Auch wenn es nie an das gewitternde Regengemetzel von Dying Fetus im Jahre 2007 auf dem PS.OA rankommen wird..)

silver blood pours from wounded skies
enjoy while it lasts..
zero distance
shades of despair
Insgesamt ist eigentlich nichtmehr soviel zu erzählen. Festzustellen war mal wieder, das wir langsam alle ziemlich alt werden und es nichtmalmehr so wirklich zur Metal-Disko geschafft haben.. Stattdessen war an diversen abenden dezentes Rumchillen am Zelt bis in die frühen Morgenstunden angesagt, notfalls auch ganz rentnermäßig mit Decken gegen die allnächtliche Kälte.
In Erinnerung wird mir eine Konversation mit Tim bleiben, nachdem er schon ein Stündchen vor dem Zelt in seinem Stuhl genickt hatte.. "Du kannst deine Boxen mit ins Zelt nehmen, ich hab meine eigene Mucke noch hier.." Seine Antwort mit: "Wasser!?" sorgte für gewisse Verwirrung bei mir und Olivia, die noch draußen die Stellung hielten..

1up

into the dark there are eyelids closing
erstmal ne lunte heiß machen
let's stay here for a while
reflections
seen the ghost of the sun
and the sun seems to
set always at the sunrise
the moon paints the skyline blue
"Party.San 2014. Hat stattgefunden, war schön."
zwischenzeitlich hatte ich den Gedanken, das als einzige Aussage zu der Wust aus hier eingestellten Bildern stehen zu lassen, bevor es wie mit dem guten, alten, nie veröffentlichtem Post von 2011 endet.. aber das wäre der Sache nicht gerecht geworden, wie es dem damaligen Jahr nicht gerecht wird, das da immernoch Kram auf Halde liegt, der veröffentlicht werden will.. irgendwann kommt er.. vielleicht.. ob es dann zwei, drei, vier oder mehr Jahre sind, macht dann auch irgendwann nichtmehr den Unterschied.

rostrotkupferbraunbronze


so long, es grüßt der (auf dem Foto ziemlich sonnenverbrannte) Bärtige..
lg
Balthi






listened while creating this Post:
Blueneck - Epilogue
Blueneck - The Fallen Host
Blueneck - Repetitions
Nocte Obducta - Galgendämmerung 
Nocte Obducta - Nektar 1 - Zwölf Monde, eine Handvoll Träume
Katatonia - Brave Murder Day
Sólstafir - Köld
Sólstafir - Masterpiece of Bitterness

Montag, 21. Juli 2014

..von analogen Schubladen und digitalen Bärten..

Hallo Welt,

seit einiger Zeit wollte ich nun endlich mal wieder etwas schreiben. Ein paar Bilder haben sich angesammelt, auch da ich nun endlich wieder einen Kamera-Klumpen mein Eigen nennen kann und zumeist kam der Wunsch auf meinen Fahrten von Erfurt nach Ilmenau, zum Ende des Wochenendes.. Da sich Gedanken leider schlecht festhalten lassen, während man pro Sekunde 33 Meter Asphalt hinter sich bringt, ist es bisher nie dazu gekommen, auch da am Ende des Weges und nach dem Ausladen der Habseligkeiten doch wieder der verprokrastinierte Alltag wartet.
Es hat sich ebenso einiges angesammelt, wovon es zu erzählen gäbe, auch wenn sich ein Leben kaum in solche Zeilen gießen lässt. Von Bärten und von Schubladen und verwirrenden Gedankengängen, wie man sie nur auf einer Autofahrt haben kann, welche die Nahtstelle zwischen den Lebenswegen darstellt, die man so parallel vor sich hinführt. Studium hier, Socialising dort und eine Dreiviertelstunde dazwischen.


cloudy with a chance of something..


Fangen wir mit dem Banalen an.. zwei Beinen, an denen sich an multiplen Stellen eine Schaar Mücken vergangen hat, verbunden mit dem Wunsch sich gleichzeitig an allen Zwölf zugleich zu kratzen.. Oder dem Bart.. besser gesagt ungefähr einem halben Liter Bart, wenn man es mal als Volumina angeben möchte, der sich mitlerweile nach längerem Wachstum in meinem Gesicht befindet. Interessanterweise (und für mich auch äußerst glücklicherweise!) gehöre ich nicht zu der Sorte Mensch, bei denen das Bartwachstum ebenfalls ein fieses Verlangen hervorruft, sich mithilfe der Fingernägel die oberen Hautschichten zu entfernen, wie es bei den Mückenstichen der Fall ist.. Einzig problematisch sind eventuell abtrünige Barthaare, die einen Anschlus zu ihren Brüdern in der Nase suchen.. Sie verirren sich ein manches mal und starten den Versuch, den selben Ort wie Teile meines Riechorgans einzunehmen, was zu etwaigen Irritationen an eben jenem führt.

beardslapped!

Schubladen.. was war mit den Schubladen? Achja, Schubladen.. Mehrere meiner mitlerweile fast allwöchentlichen Fahrten gen Winterwunderland verbrachte ich mit Gedanken über Schubladen als Allegorie für verschiedenste Lebensabschnitte.. Sonderbar, welche Wege die Gedanken wandern, wenn sie nichts zutun zu haben scheinen.. (aber man könnte im Gegensatz auch Piter De Vries zitieren: "Allein durch meinen Willen setzt sich mein Geist in Bewegung und Sapho-Saft verleiht den Gedanken Geschwindigkeit. Zur Warnung entstehen auf den Lippen Flecken. Allein durch meinen Willen setzt sich mein Geist in Bewegung.") Schubladen als Teile des Lebens, Menschen, Beziehungen.. Neue Abschnitte öffnen eine neue Schublade, alte fangen an schwergängig zu werden, oder ein Schlüssel geht verloren.. so viele Schlüssel die verloren gegangen sind und trotzdem bleibt die Schublade ein Teil des eigenen Lebens.
Die Bilder im Weiteren sind wie immer ein Blick in ein paar dieser unterschiedlichsten Laden, die ich mein Leben nenne.

Digitales RockHarz 2014
welcome to the pit
fly's eyes

werewolfs of armenia
runetongue... speak my name
   
 Analoges Kroatien, von vor 10 Jahren
i lost my self, in those streets
a passenger of foreign tongue
she sent the sun to heal me
she sent the moon to guide me
who knows where the days go
and would you ever want them back
 
  Analoge Menschen
you breathe to live
you breathe, you die
inhale, exhale
brotzeit
tier in meinem bier


Pseudoanalog digitales Auenland
you can't take the sky from me
a razor front and a blade in back
somewhere in mainz, quite some time ago


In diesem Sinne, as always, 
ich hoffe mal der nächste Post kommt nicht erst wieder in einem Jahr,
so long & verwirrte Grüße
Balthi





listened while creating this Post:
Nocte Obducta - Nektar Teil 1: Zwölf Monde, eine Hanvoll Träume
Nocte Obducta - Nektar Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher
Nocte Obducta - Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen)
Nocte Obducta - Sequenzen einer Wanderung