Montag, 21. Mai 2012

Redecoration – Day 2 – Spachteln ist Krieg!


"Dies hier ist mein Spachtel! Es gibt viele andere, aber dieser ist meiner! Mein Spachtel ist mein bester Freund! Er ist mein Leben! Ich muss ihn meistern, wie ich mein Leben meistern muss! Ohne mich ist mein Spachtel nutzlos! Ohne meinen Spachtel bin auch ich nutzlos!"
Ich glaube, soviel Zeit wie am heutigen Tage, habe ich noch nie auf einer Leiter verbracht..
Nachdem wir ja nun, wie berichtet, gestern Einkaufen waren, ging es heute dann mal so richtig an die „Substanz“. Weniger an die Geistige, in deren Hinsicht wir alle gestern irgendwann ziemlich kirre waren, sondern massiv die Bauliche und gegen Ende hin auch Körperliche..
Mein Zeigefinger zeigt zwar (im Gegensatz zu Momas) noch keine Blasen durch die ständige Auflage des Spachtels, aber es würde mich nicht großartig wundern, wenn ich vom Spachteln morgen einen Muskelkater im rechten Oberarm bekomme.. So glücklich wir waren (und weiterhin sind), dass sich die Tapete recht großflächig und easy von der Wand befördern lässt, gab es doch einige Stellen, an denen wohl schon unsere Vor-Renovatoren „anno dazumal“ an der ganz alt alten Tapete gescheitert sind und die Ihre (noch dazu ausgesprochen Hässliche..) einfach über die Vorhandene gekleistert haben. 

Das führte dazu, dass wir doch an der ein oder anderen Ecke längere Zeit hingen, oder besser gesagt kratzten, anfeuchteten, wieder kratzten, feuchteten, kratzten, zwischendurch auch mal fluchend verzweifelten, nur um sich im nächsten Moment doch über das zum vorscheinkommende (teilweise scheinbar prähistorische) Muster der zweiten oder dritten Schicht zu erfreuen. 
Ein wenig archäologisches Feeling kam dann wirklich auf, als Moma (in feinster Kleinstarbeit) ein ziemlich abgefahrenes Stück schilfgemusterter Tapete von seinen darüber liegenden Schichten befreite.
Die eigentliche Bausubstanz stellt sich als sehr krasses Patchwork aus teils blauen, teils roten Wandsegmenten dar, das aber von jedem der (heut zahlreichen) Besucher Bewunderung fand. 
Leider bröckelte es auch an ein paar Stellen, so dass nach der Tapeten-Spachtelei, für den Großteil des Rest-Tages, die Löcher-Spachtelei anfing.. Leider hatten wir nur eine Tube Moltofix-Spachtelmasse gekauft, die zwar extrem lang durchhielt, aber am Ende doch nicht alle (der noch viel zahlreicheren) Dübellöcher stopfen konnte. Morgen geht’s daher nach dem Aufstehen direkt wieder in den Praktiker, um "mehr" zu besorgen und die mittlerweile erkannten Materialengpässe zu beheben.

Zwischendurch gab es noch wunderbaren Besuch vieler Freunde von Tina, denn es ward zum „Picknick am Bau“ geladen, gewissermaßen als kleine, informelle Einweihungsfeier, die sich schnell (natürlich inklusive Gegrilltem) zu einer illustren kleinen Runde entwickelte.
Nachdem sich diese wieder so langsam aufgelöst hatte, machten sich Moma und ich wieder ans Werk und konnten sogar die erfolgreiche Erstgrundierung einer Wohnzimmerwand beschreiten, die circa 00:15 Uhr abgeschlossen war. (Dem Vorwurf mangelnder Arbeitsmoral aufgrund nachmittäglichem Picknick-Bierkonsums können wir damit entschlossen entgegentreten!)  

Auf dem morgigen Plan steht dann die Verspachtelung, mit anschließender Grundierung und das  Streichen des Wohnzimmers. Da die Grundierung vier Zeitstunden in die Wand einziehen muss, wird sich das recht interessant gestalten.. Vielleicht Streichen wir dann zwischendurch einfach mal zur Abwechslung das Bad, oder sowas. Es wird sich morgen zeigen!

lovely light..
allein der Streifen über der Tür hat mich eine Stunde Spachtelei gekostet..
thuringian battlegrounds!
chillax flybro!
bleak
Lg und bis dahin!
Thomas 

ps: Wer als erstes in den Comments das Filmzitat richtig zuordnet, bekommt eventuell einen Keks.

listened while creating this Post:
I Hear Sirens - I Hear Sirens (EP)
Schematics for Gravity - Schematics for Gravity 
Seven Nautical Miles - Every Ocean Reversed

2 Kommentare:

  1. Erste!!!
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zitat aus dem Film "Full Metal Jacket" ist.
    Gruß an die Mitstreiter und seid schön fleißig :)

    P.S.: Moma weiß an welche Adresse der Keks geht ;)

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  2. Es ist ursprünglich kein Filmzitat, auch wenn es wahrscheinlich durch FMJ bekannt wurde:
    Nach dem Angriff auf Pearl Harbor dichtete Major General William H. Rupertus folgendes „Gebet“, das er schlicht My Rifle – A Warrior's Creed (dt.: „Mein Gewehr – ein Kriegerschwur“) nannte. Es ist auch als The Rifleman's Creed, als My Rifle und als The Creed of The United States Marine bekannt. Seitdem wird dieses Gebet jedem angehenden Marine gelehrt, der es wie die Zehn Gebote des Mose ansehen und dementsprechend danach „leben“ soll.

    Dies ist mein Gewehr.
    Es gibt viele ähnliche, aber dieses ist meins.

    Mein Gewehr ist mein bester Freund. Es ist mein Leben.
    Ich muss es meistern, so wie ich mein Leben meistern muss.

    Mein Gewehr ist ohne mich nutzlos.
    Ohne mein Gewehr bin ich nutzlos.
    Ich muss mein Gewehr richtig abfeuern.
    Ich muss besser schießen als mein Feind, der versucht, mich zu töten.
    Ich muss ihn erschießen, bevor er mich erschießt. Das werde ich...

    Mein Gewehr und ich wissen, was in diesem Krieg zählt.
    Es sind nicht die Patronen, die wir abschießen, das Geräusch unseres Feuerstoßes, noch der Rauch den wir machen.
    Wir wissen, dass es die Treffer sind, die zählen. Wir werden treffen…

    Mein Gewehr ist menschlich, so wie ich, weil es mein Leben ist.
    Daher werde ich es erfahren wie einen Bruder.
    Ich werde seine Schwächen, seine Stärken, seine Bauteile, sein Zubehör, sein Visier und seinen Lauf kennen lernen.
    Ich werde es immer schützen gegen das Wüten des Wetters und Schaden.
    Ich werde mein Gewehr sauber und bereit halten, so wie auch ich sauber und bereit bin.
    Wir werden Teile voneinander werden. Das werden wir…

    Diesen Schwur leiste ich vor Gott.
    Mein Gewehr und ich sind Verteidiger dieses Landes.
    Wir sind die Meister meines Feindes.
    Wir sind die Retter meines Lebens.
    So sei es, bis es keinen Feind mehr gibt, sondern Frieden!

    reicht das vielleicht für einen halben Keks? Gruß aus Tiefthal

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