Samstag, 26. Mai 2012

Redecorations – Day 7 - Pritsche


„Thats what she said..“

Nachts, halb 12 in Deutschland (besser gesagt: Berlin) – zwei Thüringer Idioten tragen ein Sofa, zwei Regale, einen kleinen Schrank, einen Wäschetrockner (namens "Frost" - trve grim nordic arsc Black Metal Wäschetrockner!), einen Mülleimer und eine Packung Kekse durch die Gegend. Explizit gesagt, den zweiten Stock einer Altbau-Wohnung, die sich in den letzten Zügen der Renovierung befindet.

Irgendwie erinnert mich das an den Anfang, den ich schon für gestern geplant hatte: „Nachts, halb 5 in Deutschland (besser gesagt: Berlin) – zwei Thüringer Idioten malern ein Schlafzimmer. 
Ganz im Stile einer Szene in Amelié fragte ich mich in diesem Moment, wie viele andere Menschen es wohl gerade in dieser Stadt gibt, die sich um diese Zeit noch mit Maler-Arbeiten beschäftigen.

Nachdem sich die letzten paar Tage in ersterlinie durch repetitive, manuelle Arbeiten auszeichneten (abspachteln, verspachteln, zuspachteln, essen-in-sich-rein-spachteln), gab es heute mal eine richtige Abwechslung.
Zwar begann der Tag mit den letzten Maler-Arbeiten im Schlafzimmer (das jetzt einfach mal nur richtig, richtig toll aussieht!), doch da sich Moma im Decke- und Großflächen-Malern bisher bewehrt hat, ließ ich ihn dort werkeln und versuchte mit erst mäßigem Erfolg im Bad eine poplige Plastik-Leiste anzubringen. Diese soll die Kante des „Licht-Schachts“ (zum Fenster) abdecken, auf der eine 1,8 Meter Stange (mit der man eben jenes Fenster bedient) den lieben langen Tag rumschleift. Diese Kante ist so verdammt ausgefressen (nicht nur optisch, sondern auch physisch), dass es nicht möglich war, die von mir im Praktiker käuflich erworbene weiße Plastikleiste dort per Schraube (anfangs mit dem Akkuschrauber, später - ziemlich martialisch - mit der Bohrmaschine, denn die hat „MEHR POWER!!“) zu befestigen.. Abhilfe brachten das geliebte Moltofill (nicht –fix, wie ich fälschlicherweise hier die Tage geschrieben habe), mit dem ich erst die Kante rekonstruierte und dann ein halbes Kilo Spachtelmasse, mit dem die Leiste nun kurzerhand auf die Kante geklebt (man könnte fast sagen, gemauert) ist. Ich hoffe sie hält..

Moma malerte währenddessen wacker weiter, so das ich mich allein auf den Weg machte, um zum ersten mal in meinem Leben ein Auto zu mieten. Gebraucht wurde ein Kasten-(beziehungsweise Pritschen-)Wagen, mit dem wir ein paar hundert Kilo „IKEA“ gen Wohnung transportieren konnten. 

Nach etwas längerem Suchen (mein Navi ist mit Berliner Adressen teilweise echt ungenau, hab ich das Gefühl.. aber woher soll der große, blaue Ur-Einwohner von Pandora auch schon wissen, wo sich nun genau dieses Robben und Wentjes befindet? ) und zwei Unterschriften hatte ich auch schon einen Mercedes-Schlüssel in der Hand.
Wow, nach geschätzten drei Jahren mal wieder ein Auto mit Schaltung fahren stellte sich auf den ersten paar Metern als definitiv ziemlich ungewohnt herraus.. (Das letztemal war, glaube ich, als ich einen gewissen Kumpel am Morgen des 24.12. mit seinem eigenen Auto nach Hause fahren musste, weil er selbst noch zu besoffen war.. JA, genau du bist gemeint!) ..und dann noch ein Kastenwagen.. also eigentlich wie ein Sprinter.. also eigentlich wie ich es schonmal 2007 für eine Produktion durch Berlin gefahren habe.. Aufregend war es trotzdem allemal!
Nach einem kurzen Zwischenhalt in der Reinickendorfer ging es dann auch recht fix zum großen Einrichtungshaus mit den vier Buchstaben, wo wir auf mein wertes Schwesterlein (die Bauleiterin) trafen. Da mein Navi mal wieder seiner Kreativität mit der Routen-Führung freien Lauf ließ, hatte ich so sogar die Chance Moma die berühmte Siegessäule aus nächster Nähe zu zeigen.
„Weißt du, weshalb die Siegessäule gebaut wurde?“
„Für einen Sieg.“
„Jaaaa.. und von wem?“
„Von den Deutschen..“
„Und wann haben wir denn mal gesiegt?“


Am Ziel angekommen hatte mein Hintern fast noch nichtmal das Sitzpolster des Ausstellungstücks (des zu erwerbenden Sofas) erreicht, als ich schon von der richtigen Wahl überzeugt war. Möbelstücke, in denen man automatisch bequem liegt, wenn man sich ihnen nur auf schon auf kurze Distanz nährt, sind die einzig wahren Einrichtungsgegenstände.. Betten.. mein Camping-Stuhl.. dieses Sofa.. der Liege-Stuhl (auch von IKEA..), in dem ich gerade fleetze (und diese Zeilen tippe)..
Da wir jedenfalls aber schon einmal dort waren und ein Fahrzeug dieser Größe am Start hatten (auf dessen Ladefläche mein eigener, persönlicher Hausrat wahrscheinlich zwölfmal passen würde..), war der Kauf weiterer, diverser Einrichtungsgegenstände natürlich nicht unumgänglich.
Nach megaleckeren Hotdogs, Köttbular (ich hab es garantiert falsch geschrieben.. diese verdammt genial schmeckenden, kleinen Fleischklößchen) und einem original schwedischen Preiselbeere-Erfrischungsdrink ging es mit vollgeladener Pritsche auf den Rückweg, wo ich endlich (Endlich!!) die Chance hatte, einen an der Ampel pennenden Berliner von hinten anzuhupen. (Ich hab gehört, das ist hier so Sitte, daher wollte ich es auch mal ausprobieren..) Ausladen und hoch schleppen war dann zwar eine ziemliche Anstrengung, aber auch recht fix erledigt.

boxed
fertsch! (fast..)
paint
...
Tjo, das wärs dann schon für heute gewesen, ich muss endlich pennen..
Für morgen gibt’s dann eventuell nochmal irgendwann einen Eintrag, wenn ich später die Zeit dazu finde..
Lg
Thomas

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Light Bearer – Lapsus
Watered – To Those Who Will Never Exist
Amesoeures - Ruines Humaines


2 Kommentare:

  1. Anerkennung !!
    Tapetenschlacht gewonnen - aber Vorsicht: "nicht weitersagen." O.aus T.

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