Mittwoch, 25. Mai 2011

Tag 31 - Unerwartete Begegnungen der MGW'schen Art

Ich bin gerad verdammt stolz auf mich.
Ich habe meine erste Ladung Wäsche in eine Waschmaschiene gegeben, um sie von "meh", wieder zu "mhmmm" zu erneuern. Mein Vorrat an Kleidung ist nämlich leider langsam erschöpft. Welchen witzigen Einfluss dies auf den heutigen Tag hatte kommt dann später. Begonnen hat es jedenfalls damit, das ich heut morgen vor dem Schrank nurnoch die Wahl zwischen dem "Fellatio Elephantus"-Shirt und meinem ilmenauer Musikgewölbe-Shirt hatte. Da ersteres momentan vielleicht für die Arbeit dann doch ein wenig zu explizit erschien, entschied ich mich für das MGW-Shirt.

Auf dem Weg zur Arbeit begegnete ich dann auch dem ersten Blitzer meiner Zeit hier in Mainz, aber ich hatte zum Glück die vorgegebene maximal-Geschwindigkeit auf dem Tacho, so dass ich unbelästigt weiterfahren konnte (also weiterfahren kann man ja immer.. aber die unfreiwilligen Passfotos sind dann doch recht teuer.. mir zum glück aber noch nie passiert, will ich auch weiter so halten..).

Der Tag war dann wieder zweigeteilt, es begann mit einer weiteren Sitzung mit Claus Wesselsky zum Thema "Mobile Produktion". Er ging mit uns den Ablauf der "Wetten, dass..?"-Sendung in Aspendos in der Türkei durch, von der Vorbesprechung bis zur fertigen Sendung, inclusive Fotos, da er auch selbst als Ton-Ingenieur dort beteiligt war. Der erste Teil war leider ein wenig ermüdend, da wir doch ein bisschen zu intensiv das VB-Protokoll durchsprachen. Seine beruhigende Stimme tat ihr übriges.. Bei mir ging es eigentlich, nur ein paar Minuten zwischendurch wurden auch mir die Augenlieder ein wenig schwer.. wieder echt doof, aber ich bin für diese Frontal-Geschichten echt nicht gemacht.. da kann ich die Nacht auch genug geschlafen haben, es macht keinen Unterschied...

Zum Mittag (Hähnchen-Keule mit Pommes & Soße.. war echt lecker!) dann die witzige Situation. Franzi blickte plötzlich an mir vorbei und wir wurden auf Daniel aufmerksam, der am Tisch hinter uns saß und von einem anderen ehemaligen Ilmenauer auf mein Musikgewölbe-Shirt aufmerksam gemacht worden war, weshalb er Franzi bemerkte. Daniel war selbst lange Jahre im MGW und hörte dann auf, als ich im ersten Semester anfing. Er arbeitet momentan für eine Firma, die Technik im SB-Gebäude installiert. Das wohl schon seit Wochen, so dass wir uns immer beim Mittagessen verpasst haben mussten. (Ilmenauer Schläfer-Zelle beim ZDF bekommt irgendwie eine ganz neue Bedeutung..)

Nach der Pause schauten wir noch ein paar Ausschnitte der fertigen "Wetten, dass..?"-Sendung, mit Augenmerk auf die doch recht aufwendige Produktion, inclusive Skycam, großem Kran und 5000 Besuchern.

Danach folgte ein recht aprubter Themen-Wechsel, nun hin zur Programmwirtschaft. Darunter konnte ich mir bis gestern noch recht wenig vorstellen, heute wurde ich dann aber erleuchtet. Die Programmwirtschaftler machen die interne finanzielle Planung der für die Programm-Planung nötigen Kosten, die einen doch recht erheblichen Teil der Finanziellen Mittel des ZDF einnehmen. Näheres zu den Zahlen möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, die gehen eigentlich auch keinen "Externen" großartig etwas an. Es war für mich aber sehr interessant zu sehen, welchen finanziellen Zwängen selbst eine so gut finanzierte Anstalt wie das ZDF unterworfen ist und wie schwierig es für die Programmwirtschaft sein muss, sich flexibel und doch verbindlich auf Haushalte zu einigen, wobei sie mit ihrer Arbeit nicht unwesentlich die Programmgestaltung und damit das Gesicht des Senders beeinflussen. In der nächsten Woche gibt es dann den dazugehörigen Vortrag zur eigentlichen Programmplanung
. Die Spar-Zwänge, die wir zum Teil schon in anderen Abteilungen kennengelernt haben, nahmen hier nochmals eine andere Dimension an, da das ZDF seit längerer Zeit, dank rückläufiger Gebührenzahler, eher eine sinkende Finanzierung hat. Angebote wie die drei (echt guten!) Digitalkanäle, zdf_neo, ZDF.kultur und der ZDFinfokanal, oder der vieldiskutierte Einkauf der Champions League bedeuten also, dass das dafür nötige Budget von anderen Projekten abgezogen werden muss.
Eigentlich traurig zu sehen, da ich gerade im Verlauf meiner Hauptseminar-Arbeit im letzten Semester zur Überzeugung gelangt bin, dass ein finanziell gut ausgestattetes, unabhängiges, öffentlich-rechtliches Fernsehen wichtig für die kulturelle Entwicklung in Deutschland ist, damit nicht irgendwann nurnoch die selbe Sch***e wie auf RTL, RTL2 oder Sat.1 im Fernsehen laufen, weil man den Zwängen der TV-Marktwirtschaft unterworfen ist und nurnoch auf "Euro pro Zuschauer" schielt.
Dass der Sender kein Programm vorbei am Zuschauer machen kann ist auch mir klar, aber dass wirklich gute Projekte zum Teil großer Investitionen bedüfen zeigt besonders das US-Pay-TV mit HBO.. (hach, HBO.. <3).
Aber ich schweife ab. Ein sehr interessantes, wenn auch schwieriges Thema, verquickt mit dem Dilemma der deutschen Fernsehlandschaft. Leider gab es in den fast drei Stunden Vortrag keine Pause, so dass der Chef uns im nachhinein berechtigterweise ein wenig, wegen der grassierenden Müdigkeit, die Leviten laß. Wir müssen uns angewöhnen in solchen Fällen einer Pause wegen nachzufragen. Es kommt einfach extrem doof rüber und ist auch schade um die interessanten Vorträge.


Tju, ich werd dann mal gucken, was meine Wäsche macht.
Morgen gibt es dann unter anderem eine Besprechung, wie sich die zweite Hälfte unserer Zeit hier entwickeln wird.. ich bin mal sehr, sehr gespannt. Dazu morgen dann definitiv mehr.
Lg
Thomas


Es erscheint mir, als wären es fast zu viele Samen in der Packung gewesen.. Dem Basilikum steht echt dicht gedrängt und der ein oder andere Sproß kommt immernoch nach.

Crap! ain't sharp..


listened while creating this Post:
Arch Enemy - Khaos Legion

1 Kommentar:

  1. Musst du einen Teil vom Basilikum ernten um Platz für die neuen Blätter zu schaffen ;).

    Sprich nächste Woche bei dir zu Tomaten-Mozzarella-Basilikum-Salat?

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