Freitag, 10. Juni 2011

Tag 42 - Part 2

So, ich hab mich um entschieden, es gibt doch einen neuen Post. Passt besser von Zeiten, Überschrift und den Fotos her..

Eins kann ich heute damit schoneinmal vorweg versprechen: Es gibt Bilder. Bilder, Bilder, Bilder!
Seitdem ich hier in Mainz rumgeister, habe ich eigentlich immer meine Cam dabei, eine Canon PowerShot A720 IS, eigentlich eine nette, kleine, kompakte Kamera (zu sagen Knipskiste, wäre eine Beleidigung!), die genialerweise einen manuellen Modus hat, mit dem Blende, Belichtung, ISO-Zahl und Fokus komplett händisch einstellen kann. Der Auto-Modus macht zwar tagsüber auch schöne Bilder, aber gerade in der Nacht kann man im Manuellen, gegenüber Auto und Nacht-Schnappschuss einiges rausholen, wie ich in den letzten Tagen feststellen konnte. Es macht echt verdammt Spaß, selbst Nachts entstehen tolle Bilder und eine viel größere Kamera würde ich vermutlich nicht so mit mir rumschleppen, wie diese hier. Die schlechtesten Bilder sind ja nun die, die man wegen fehlender Kamera nicht machen konnte. Sie ist zwar kein Hemdtaschen-Format mehr, aber meine Cargo-Hosen haben ja nun auch große Taschen, so kann man sie wesentlich besser greifen und einen Mount für mein Mini-Staiv hat sie auch! Immerhin vier "Lady in Paint"-Motive sind mir so heute vor die Linse gekommen, dazu wird es die Tage auch noch eine Kategorie in der Sites-Spalte auf der rechten Seite des Blogs geben. Aber dazu später mehr.

 Erstmal weiter im Text von heute Nachmittag:
Inhaltlich hat der heutige Tag nicht ganz, aber fast nahtlos an gestern angeschlossen. Themen waren das Übertragungszentrum und "Investitionen und Controlling". Ersteres passt ja nun direkt in das Thema der letzten Tage, jedoch gab es einen Tausch.
 So hatten wir am Morgen Besuch des Controlling-Teamleiters auf Direktionsebene. Gewissermaßen der Chef von Sörens Chef (Sören ist einer der beiden ZDF'ler, die die zehn Wochen Seminar-Phase zusammen mit uns machen) Der Dozent ist ein echt cooler und junger Zeitgenosse, der den Vortrag auf sehr nette und lockere Art gleich mit ein wenig Life-Coaching verband und weniger über die (etwas) trockene Materie des Firmen-Controlling erzählte. Sondern eher, was das auch für das eigene Leben bedeutet. Natürlich gab es aber auch einen Teil über Controlling beim ZDF, aber immer mit dem Hintergedanken, dass nicht das Controlling im Vordergrund steht, sondern das zu Steuernde, nämlich der Fernsehsender. (Die Geschichte mit der Finanzbehörde, die zufällig auch nebenbei noch Fernsehen macht.. und so..)
Ein sehr cooler und interessanter Vortrag, wobei man gemerkt hat, dass der Dozent selbst, dank E-Technik-Diplom, auch schon als Ton-Ingenieur gewirkt hatte und dementsprechend beide Seiten kannte. Erst das zusätzliche Wirtschafts-Studium hatte ihn zum Controller werden lassen. Diesem Vortrag angeschlossen war der Part über Investitionen, auch wieder durch einen Quer-Einsteiger, der mittlerweile Verantwortlicher für technische Investitionen im Haus ist.
Da die Beiden aber noch zu einer Sitzung mussten, verlängerte sich unsere Mittagspause diesmal sogar. (Kaiserschmarrrrn mit Apfelmuß-Kompott! Mjam! Aber hat mich auch Muttis Eierkuchen vermissen lassen..)

So ging es gestärkt in die zweite Runde, nun zum Übertragungszentrum. Dozent war Thorsten Schmitt, Held der EM 2008. Von seinen Taten hatten wir schon in vorangegangenen Seminaren gehört. So war es beim Halbfinale der Fußball-EM 2008 (Schland vs Türkei) in Basel wegen Gewitter zu einem Totalausfall des IBC-Sendezentrums in Wien gekommen, dass das gesamte internationale Fernsehsignal für alle zuschauenden Staaten bereitstellte. Es gab keine Havarie und so kam es dazu, dass zeitweilig das Spiel nurnoch per Telefon, im Stile eines Radio-Kommentars, auf dem Sender war.
Jedoch hatte das Schweizer Fernsehen, als einziger Kanal, einen Direktlink, gleich "nach dem Stadion" und konnte so weitersenden, ohne von der Störung betroffen zu sein. Schmitt fackelte nicht lange und schaltete als Techniker kurzerhand das Bild der Schweizer auf den Sender, inklusive deren Sendelogo.
Dies ging nur, da man den schweizer Satelliten kannte und um die Technik, die hinter diesem Coup steckte, ging es uns heute. Das Übertragungszentrum (ÜZ) ist der Dreh-und-Angelpunkt der gesamten Signal-Führung innerhalb des ZDF. Will das Studio in Washington etwas an das Studio in Moskau schicken, so läuft das über Mainz. Auch wenn in der Heute nach Singapur geschaltet wird, läuft das über das ÜZ.
Das sind also die Jungs mit den "großen Schüsseln", die mit dem fertige Sendesignal den Satteliten "besaften", wie sie selbst so schön sagten. Die Theorie war relativ kompakt abgehandelt, besonders interessant fand ich die Havarie-Pläne. Es gibt hier eine Kooperation der Sender untereinander. Trotz aller Quoten-Rivalität, hilft man sich im Notfall gegenseitig, um das Signal an den Himmel zu bekommen, da die Technik besonders für Gewitter recht unverträglich ist.
Zum Abschluss machten wir noch eine Tour durch das ÜZ, wobei wir recht lange im Euro-Kontroll-Raum (kurz Euro) verweilten. Hier konnten wir beiwohnen, wie ein Signal aus München nach Moskau wanderte, wobei eine der Schüsseln erst nach ein wenig Gegängel ihren Satelliten finden wollte. Es findet momentan auch im Bereich des ÜZ ein Neubau der Räumlichkeiten statt, wobei man besonders stolz darauf ist, endlich ein paar Fenster zu bekommen.. Acht Stunden in einem fensterlosen Raum, bei 24/7-Schichtdienst, 365 Tagen die Woche, ist echt nicht leicht. Man kennt zwar die Stimmen der anderen Mitarbeiter über Intercom, aber viele Kollegen bekommt man wahrscheinlich nicht zu sehen. Respekt an die Mitarbeiter, die hierbei trotzdem ihren Spaß finden und diesem Job gern nachgehen.
So hatten wir heute ein wenig früher Schluss und spielten noch mit dem Gedanken auf die "After-Work Party" zu gehen, die auf dem Gelände geplant war. Da dort jedoch nix los war, entschieden wir uns dagegen und ab ging es auf den Heimweg.
Dafür gab es ja nun noch die Runde GeocachingMainzer Messpunkte" und den "Schlauchomat am 50. Breitengrad"-Cach loggen konnten.

Ersterer war der schon angesprochene Rätsel-Cach, den wir am Sonntag begonnen hatten. Eine verdammt tolle Idee mit wirklich kreativen Aufgaben, bei denen man tolle Teile von Mainz kennenlernen kann. Hat sehr, sehr viel Spaß gemacht.
"Schlauchomat am 50. Breitengrad" war dagegen nur ein kleiner Micro, den wir sehr schnell fanden. Sehr, sehr schnell. Als wir am Schlauchomat angekommen waren, war sich Thorsten noch nicht ganz mit dem Garmin Magelan GPS einig, in welche Richtung der Cach liegen sollte, da hatte ich ihn schon in der Hand.
Fix geloggt und es ging zu Heidis WG, wo noch gemütlich lecker Pizza gebacken wurde. Auf dem Weg ergab sich die Möglichkeit drei weitere "Ladys in Paint" (naaah, Anspielung!?!) in meine Sammlung aufzunehmen.
Auf dem Rückweg von der WG ging ich Abends heute mal nicht am Bahnhof entlang, sondern blieb ein wenig mit Thorsten auf Kurs, so das ich bei der Unterführung die Gleise kreuzte. Ein Glücksgriff, wie sich herrausstellen sollte, da hier weiter oben am Wallgraben eine weitere Lady an der Straßeseite auf mich wartete. Echt cool, was ich da im manuellen Modus noch aus meiner kleinen Cam rausholen konnte. Bin definitiv stolz auf die kleine Kiste, was sie in ihrem Alter immernoch für schöne Bilder macht. Sie ist seit 2007 auf dem Markt und in dem Jahr habe ich sie auch gekauft, glaube ich.
Tjo, langsam will ich dann doch mal gen Bett, morgen geht es dann endlich in die Heimat (freu! freu! freu!). Vor dem Stau graut es mir zwar ein wenig, aber nuja, damit werde ich leben müssen. Dank der ganzen Action heute bin ich nichtmehr dazu gekommen meine sieben Sachen zu packen und so werde ich morgen nach der Arbeit nochmal herkommen müssen, aber nun gut.. ob ich nun eine halbe Stunde früher oder später da bin, macht dann auch keinen Unterschied mehr.. Stau gibt es so oder so.

So long, viel Spaß mit den Fotos, heute mal in voller Auflösung. Irgendwie habe ich keinen Bock mehr, die ständig herrunter zu konvertieren..

Ich hoffe, man sieht sich die Tage über Pfingsten in Erfurt!
Samstag würde ich vermutlich mal in die Stadt reinfahren. Hat jemand Lust nachmittags auf ein Bier auf der Krämer? Fänd ich echt schön, wenn das Wetter passt. Der Bericht sagt das momentan jedenfalls vorraus. Abends bin ich dann, wie es ausschaut, bei Drienchen im Garten..
Sonntag geht es mit Hutti und Moma schon tagsüber nach Leipzig, ein wenig Gothen-Glotzen beim WGT in Leipzsch und dann "40 Watt Sun"'s Patrick Walker mit einem Akustik-Gig im Helheim.
Igg freu mir so hart! Ihr glaubt es kaum!
Der morgige Post muss dann leider wieder bis in die Nacht warten, sonst dauert es zu lang, bis ich in Mainz loskomme..
Lg & "bis Morsche"
Thomas


down & depressed
(hintere Bleiche 10)
stars without a smile
(Wallaustraße Ecke Josefsstraße)


Spots murdered the Crow!
 (Wallaustraße 52 gegenüber)
Light this City!
(Fritz-Kohl-Straße)



Hey there, Mr. Lady Bug!
neon
 (der Song ist einfach verdammt toll, besonders die hier verlinkte live-unplugged-Version.. hört mal rein!)


ps: Achja, Party-Benjamin meint, das wir alle Schlapp-Genitalien sind! Was sagt ihr dazu?


Ich bekenne mich schuldig. Mir wurde heute, gegen meinen erklärten Willen, Basilikum verabreicht. Nicht meines lieben Dem, sondern eines seelenlosen, genetischen Klon, gezogen in der Massen-Basilikum-Haltung, der fertig im Supermarkt gekauft wurde. Die Pizza war trotzdem lecker.. hach, verdammt.. schlechter Mensch und so.. wenigstens gab es keinen Chianti und Fava-Bohnen dazu...

Blende: F2,8 - Belichtung: 2,5sec - ISO 200 - Focus: ca 10 bis 12 cm

listened while creating this Pots:

Pain - You only live Twice
Celephaïs - Becoming the Deceased

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