Samstag, 30. Juli 2011

Tag 73 – Noh!


Boah, an solchen Abenden ist es echt am schlimmsten, irgendwie noch etwas aufs (digitale) Papier zu bringen.. Jede Minute, die ich hier noch tippe, kann ich weniger schlafen, aber es gibt doch nun auch noch einiges zu erzählen!
Wer hätte auch gedacht, dass ich beschaulichen Weimar doch soviel los ist.. Nun gut, es ist Freitag.. wahrscheinlich auch der (unterbewusste) Grund, heute doch ein wenig länger machen zu wollen, obwohl wir morgen wieder um neun Uhr in der Herz Jesu Kirche stehen müssen.
Gut, es war doch auch echt ein ziemlich harter Tag, den es auszuklingen lassen galt.. Obwohl es auf Gottesdiensten produktionstechnisch eher relativ ruhig zugeht, war es im Endeffekt auch ziemlich anstrengend.. Wir sind kurz nach Neun in Mainz gen Ostdeutschland aufgebrochen, ich mit meinem kleinen Corsa und Thorsten als Beifahrer.  Streckentechnisch war es ganz ok, ein, zweimal relativ dicker Verkehrt, aber eigentlich ganz ok. Das habe ich an anderen Freitag-Nachmittagen doch schon wesentlich schlimmer erlebt. Nichtsdestotrotz ist man von Mainz nach Weimar gut drei Stunden unterwegs.. plus Pausen..
Tjo, angekommen, eingecheckt, fix die neuen Sicherheitsschuhe angelegt und ab gen Kirche. Zum Glück liegt das Dorint, in dem wir nächtigen, ziemlich nah an der Kirche, so dass man das erlaufen kann.
Und so ging es dann auch gleich los. Für mich stand in ersterlinie „Kameras aufbauen“ auf dem Plan. Das Ziehen der Kabel übernahmen zum Großteil die „Hands“ (Kabelhelfer, die von der Gemeinde gestellt werden) unter Anleitung des PI (Prod. Ing.). Mit vier Kameras ist die Geschichte hier (im Vergleich zu Kassel) ziemlich angenehm und so hatte ich die Möglichkeit beim Aufbau von Florian einiges erklärt zu bekommen. Sprich: Er erklärte es mir an der ersten Kamera, an den restlichen drei konnte ich mich austoben. Zwar schon ein wenig anstrengend, da auch die (im Vergleich zu 87fach kleinen) 25er Objektive nun nicht gerade leicht sind, aber gerade so habe ich nun die Chance auch mal ein bisschen etwas direkt zu lernen. In Kassel war dazu leider recht wenig Zeit, da musste geschafft werden.
Nachdem die Kameras „physisch“ aufgebaut und angekabelt waren, ging es also dann an die Justage. Einstellen der Objektivköpfe, Austarieren, Auflagemaß einstellen (in der Theorie hatten wir das ja nun auch schonmal im Studium, beziehungsweise sogar auch einmal im Praktikum gemacht, aber im Produktionsablauf ist das schon ein anderes Ding, da man auch viel mehr mit dem Bildtechniker über Interkom zusammenarbeiten muss), Einstellen des Drucks der Pump-Stative, Rotlicht-, Extern-Kanal- und Interkom-Check.. die ganze Palette konnte ich mit übernehmen, was dann echt gut kommt, auch mal mehr machen zu können, als nur „Schlepp-Hilfe“. Zwischendurch gab es aber auch echt leckeren Kuchen von der Gemeinde. Allgemein ist die Kirche als Gebäude recht hübsch und man lernt es echt zu schätzen, das mittlerweile alles behindertengerecht gebaut wird.. so mit Equipment reinschieben und so..
Da wir doch recht gut ausgelastet waren, ging die Zeit so ziemlich fix rum. Nach Feierabend noch geduscht und ab mit den Kollegen zum Mexikaner. Für mich gab es schön scharfe Chicken-Wings mit einem total geilen Barbecue-Dip und Knobi-getränktes Baguette. Mjam!
Im Anschluss hatten ein paar Kollegen noch die Überlegung angestellt, in den „C-Keller“ zu schauen, wohl ein Studentenclub in Weimar. Und damn, ich sage euch.. Home sweet Home.. echt toller Club, der mich absolute an die E-Burg erinnert hat.. Publikum, Musik, Ambiente.. echt toll. Leider hatte die Galerie im Obergeschoss dann doch schon zu, als ich dort beim Losmachen nochmal vorbeischauen wollte. Aber verdammte Axt! Es ist eine totale Wohltat, mal wieder für ein Bier nur zwei Euro bezahlen zu müssen und die Kassiererin im Restaurant mit einem guten „Noh!“ antworten zu hören. (Besonders, nachdem ich letztens beim Mittag in Mainz sehr laut lachen musste, als Thorsten plötzlich so antwortete.. als ostfriesisches Nordlicht.. meine Mundart färbt ab..). Gerade im Club habe ich dann doch sehr gemerkt, was ich an der Heimat vermisse.. Dort sind wir dann doch noch länger geblieben, als eigentlich gedacht.. (auch weil Thorsten noch eine hübsche Schnitte aufgerissen hatte, mit der wir noch ein bisschen gequatscht haben..)

Najut, nach 3 ½ Stunden Fahrt, 5 Stunden Aufbau und 6 Stunden anstrengendem Feierabend will ich nun doch mal Schluss machen.. in weiteren 6 Stunden klingelt mein Wecker, von daher.. ich glaub ich wird mir morgen früh im Nahkauf noch eine Club-Mate auf dem Weg zur Arbeit holen.. (um wenigstens irgendwie in die Gänge zu kommen.. als Anti-Kaffeeiker und so..)
So long,
Lg aus Weimar und gute Nacht!
Thomas

Herz Jesu, Outdoor!

dieses Bild ist inoffiziell.. in jeglicher Hinsicht!

The Time has come to do..

club atmo..
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Insomnium – Weather the Storm
Year of no Light - Ausserwelt

1 Kommentar:

  1. Es gibt Wasserträger und Kabelträger - beide werden gebraucht. Gruß O.

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